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  2. >Was versteht man unter Permakultur?

In den Medien wird immer mehr über die Permakultur gesprochen. Aber was genau steckt eigentlich hinter diesem Konzept, das von vielen Umweltschützern so hoch gelobt wird?

Die Symbiose von Lebensphilosophie und Gartenarbeit

Der Begriff Permakultur wurde in den 1970er Jahren in Australien geprägt. Ihn genau zu definieren, ist jedoch schwierig, weil der zugrundeliegende Denkansatz so umfassend ist: Letztlich geht es darum, mit der Natur und den Menschen im Einklang zu leben. Für den Gemüseanbau bedeutet das: Es werden Äcker, Gemüse- oder auch Stadtgärten geschaffen, die von der Funktionsweise natürlicher Ökosysteme inspiriert sind. Wer permakulturell gärtnern möchte, muss sich daher an die natürlichen Bedingungen seiner Umgebung anpassen und sollte dabei sowohl traditionelles Know-how als auch Erkenntnisse aus der Agrarforschung nutzen. Die Idee der Permakultur steht im Einklang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit. Ihr Ziel ist es, die Produktivität, insbesondere durch eine besondere Bodenpflege, zu optimieren.

 

Die 3 Grundprinzipien der Permakultur im Gemüsegarten

1. Hoch lebe die Diversität! Die Permakultur des Gärtners beschäftigt sich nicht nur mit dem Gemüse. Es wird zum Beispiel nicht von „Unkraut“ gesprochen, weil jede Pflanze nützlich ist: zum Schutz anderer Arten, zur Nährung des Bodens – oder als Zutat in einem Salat oder einer Suppe! Ein weiterer wichtiger Gedanke ist das Prinzip der Interaktion. Einige Pflanzen schaden sich gegenseitig; andere gedeihen besonders gut, wenn sie nebeneinander wachsen. Die Gestaltung der Flächen sollte deshalb von Vielfalt geprägt sein: Hügel, Teiche, Hecken, Bäume, Gewächshäuser, Wasserstellen usw. sollen so zusammenwirken, dass Obst und Gemüse sogar im Überfluss wachsen können!

 

2. Nein zu Pestiziden! Insektizide, Herbizide und andere Fungizide werden beim permakulturellen Gemüseanbau nicht verwendet. Deshalb besteht die Herausforderung darin sicherzustellen, dass sich das vom Gärtner geschaffene Ökosystem „allein“ gegen Schädlinge wehrt. Erreicht wird dies insbesondere durch Biodiversität. Dabei übernehmen auch die Wild- und die Nutztiere eine wichtige Rolle, da viele von ihnen Schädlinge bekämpfen. Igel essen zum Beispiel die Schnecken, die so gern über unsere Kräuter herfallen.

 

3. Pflügen war einmal! Der Boden wird nie gepflügt und die Handwerkszeuge werden so eingesetzt, dass sie das Bodenleben nicht zerstören. Außerdem wird dafür gesorgt, dass die Böden, genauso wie auch in der Natur, nie „nackt“ sind: Sie werden mit einer Mulchschicht bedeckt, die sie schützt und nährt und die gleichzeitig die Wasserverdunstung und die Vermehrung unerwünschter Pflanzen begrenzt. Der Mulch stammt hauptsächlich aus grünen und organischen Gartenabfällen (Gründünger, abgestorbene Blätter und Pflanzen, Hackschnitzel, Kräuter, Gemüseschalen, Haustiermist usw.). Es geht nichts geht verloren und alles wird wieder in Leben verwandelt!